Offener Brief
an den Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie und die Messe Berlin
Keine ILA 2016!
Die Unterzeichner fordern die Veranstalter der "ILA Berlin Air Show" angesichts der weltweiten Flüchtlingskrise zum Verzicht auf die Ausrichtung der Messe 2016 auf.
Die ILA hat sich über die Jahre hinweg immer mehr zu einer Wehrtechnikmesse entwickelt. Bei ihrer letzten Durchführung betrug der Anteil der Rüstungstechnik nach Angaben der Brandenburger Landesregierung ein Drittel1.
Zu dem zur Schau gestellten Kriegsgerät gehören Luft-Boden-Raketen, Marschflugkörper, Kampfjets und Drohnen2.
Allein in diesem Jahr werden über 1 Million Flüchtlinge aus Krisengebieten wie Syrien oder Afghanistan in der Bundesrepublik erwartet3.
Die Ohnmacht des Steuerzahlers
In dem ganzen Trubel der eklatanten Planungsfehler, dem Gerangel um Verantwortung, Schuldzuweisungen, Bestechung und Rücktritten, dem Zurechtrücken von Gesetzen rund um den schlechtesten aller möglichen Flughafenstandorte, verhallen die mehrfachen tösenden Detonationen am Flughafen BER fast ungehört.
Im demagogischen Schutzmantel des Schallschutzes platzt eine Megatonnen schwere Kostenbombe nach der nächsten. Die Informationslage über die tatsächlichen Schäden ist so erschreckend dürftig, wie es die Umsetzung der Auflagen zum Schallschutz ist. Deutliche und all zu viele Parallelen zu der Nachrichtensituation aus Krisengebiete lässt das wahre Ausmaß erahnen.
Das "weltbeste Schallschutzprogramm" des BER - Sieben Zwerge sollen es jetzt stemmen!
Wenn man mit einem Problem so lange Zeit auf niedrigstem Niveau stagniert wie die Flughafengesellschaft (FBB) bei der handwerklichen Umsetzung ihres Schallschutzprogrammes, macht es sehr viel Sinn, sowohl das System umzustellen als auch die Pferde auszuwechseln in solche, die den Karren aus dem Dreck zu ziehen geeignet sind. Das hat die FBB jüngst versucht.
Was dem Flughafen da jetzt allerdings zur Abhilfe eingefallen ist, entlockt den sachkundigen Bürgerinitiativen als Fazit nur: "Schlimmer geht`s beim BER immer!"
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Ja, sie wollen uns schon wieder verar...!
In ihrer Regionalausgabe vom 18.08. fragte Bild "Wollt ihr uns beim BER schon wieder verar…?". Dem vorausgegangen war die Feststellung von Brandenburgs Ministerpräsident Woidke (SPD), dass trotz Insolvenz der Imtech und damit eines der Hauptakteure beim Bau des BER keine Gefahr für den anvisierten Eröffnungstermin in 2017 drohen würde. Woidke wortwörtlich: "Ich sehe derzeit keine neuen Risiken für Kosten und Eröffnungstermin."
Und tschüss 2017
Wie soll es denn weitergehen nach der Insolvenz von Imtech? Natürlich versucht der Insolvenzverwalter sein Bestes, um zu retten, was noch zu retten ist und er verspricht auch der FBB den schönsten blauen Himmel und die Weiterarbeit mit den Resten von Imtech und den dazugehörigen Sub-, Sub-, Subunternehmern. Es sollen ja nur 200 sein.
Zu Fragen von Südbahnanwohnern
Es häufen sich Fragen an uns, ob es denn für die Dauer der temporären Nutzung der Südbahn ein Nachtflugverbot gäbe, so wie es seinerzeit bei Nutzungsbeginn in den Medien berichtet wurde. Zur Verwirrung tragen Antworten des Fluglärmbeauftragten an Fluglärmbeschwerdeführer bei, dass es bislang keine Nachtflugverbotsverfügung durch die Luftfahrtbehörde gäbe. Diese Antwort ist ebenso richtig wie unzureichend.
Es ist zunächst zu klären, was ein Nachtflugverbot ist. Geht man davon aus, dass die Nacht üblicherweise von 22 Uhr bis 06 Uhr dauert, gibt es kein Nachtflugverbot. Was es gibt, sind Einschränkungen des Nachtflugbetriebes. Begrifflichkeiten wie "Nachtflugverbotsverfügung", "eingeschränktes Nachtflugverbot" oder die unsägliche Wortschöpfung vom "erweiterten Nachtflugverbot" sind in Wirklichkeit propagandistische Euphemismen der wahren Situation, nämlich der eines "eingeschränkten NachtflugBETRIEBS".
NTV stellt die richtigen Fragen zur
größten deutschen Steuergeldwaschanlage:
Imtech & Co: Alles Ablenkungsmanöver / BER ist seit Jahren außer Kontrolle
Von Diana Dittmer
Vor einer Woche die Imtech-Pleite. Jetzt Kungeleien mit Siemens, Bosch und der Telekom-Tochter T-Systems. Schlimmer geht's immer beim BER. Haben die Prüfer in den vergangenen Jahren eigentlich geschlafen?
Die Hiobsbotschaften vom Hauptstadtflughafen BER reißen nicht ab. Vergangene Woche war es die Insolvenz von Imtech, der Schlüsselfirma auf der Baustelle. Hier geht es um Preisabsprachen, Scheinrechnungen, Bestechung und eine Geldübergabe auf einer Autobahnraststätte - wer hätte gedacht, dass es so was noch gibt? Jetzt stehen einem Medienbericht zufolge leitende BER-Mitarbeiter und die deutschen Traditionskonzerne Siemens, Bosch und Deutsche Telekom unter Betrugsverdacht.
Der Hauptstadtflughafen setzt offenbar jede Menge krimineller Energie frei. Es ist ein Schock. Es sind große deutsche Unternehmensnamen, die dem einstigen Vorzeigeprojekt Deutschlands hier übel mitspielten. Das ist ein Skandal. Aber der viel größere Skandal ist der BER und wie diese Baustelle gemanagt wird. Nicht die Imtech-Pleite, Scheinrechnungen und Preisabsprachen drohen den Eröffnungstermin ein weiteres Mal über den Haufen zu werfen, sondern die mangelnde Kontrolle am BER.
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