BVBB Bürgerverein Berlin Brandenburg e.V.

Pressemitteilung der BVBB-Ortsgruppe und der BVBB-Wählergemeinschaft vom 28.01.2012

BVBB-Ortsgruppe (
Blankenfelde-Mahlow/Diedersdorf) und BVBB-WG Blankenfelde-Mahlow  bereiten Absiedlungskampagne vor


Nachdem nun die unselige, den Menschen unserer Gemeinde nie helfende Diskussion um sogenannte intelligente Flugrouten, letzte Beweise ihrer Nutzlosigkeit durch Vorlage der Flugrouten geliefert hat, müssen jetzt Maßnahmen her, die den Betroffenen wirklich helfen. Die nun vorliegende Flugroutenverordnung hat in vollem Umfang bestätigt, was der BVBB immer gesagt hat.

Wer unsere Mitbewohner zu Aktionen gegen die Flugrouten beschwatzt oder für andere Flugrouten aufgerufen hat, den Kampf gegen die Ursache, den Standort  abgelehnt und bekämpft hat, der hat sich nur an der Verdummung der Bürger beteiligt. Diese Verdummungsbeteiligung gilt auch für den Versuch mit Briefchen „an Gott und Jedermann“ den Eindruck zu erwecken, man leiste insbesondere zum Fluglärmschutz Großes.

Ca. zwei Wochen nach geplanter Inbetriebnahme des BER in Schönefeld im Juni 2012 wird der BVBB über eine Fragebogenaktion für alle Haushalte zunächst ermitteln, wie viel Familien bereits in Kenntnis des zweiwöchigen Fluglärms den Wunsch nach Umsiedlung haben und unter welchen Bedingungen sie ihn vollziehen würden.

Diese Aktion ermöglicht eine problemlose Aufbereitung der dann schon vorliegenden Daten unter strengen Vorgaben des Datenschutzes.
Der BVBB geht davon aus, dass schon im August Fakten vorliegen, die im Trend Auskunft darüber geben, was auf die Gemeinde und die Politik zukommt, wenn die Absiedlungsforderungen realisiert werden müssen.

Es ist die besondere Tragik für die Gemeinde, dass Bürgermeister und politische Parteien ihre vergangenen Positionen im Kampf gegen den Standort verraten und  die politisch hingenommene Akzeptanz des BBI-Standortes zum Ziel der Gemeindepolitik gemacht haben.

Dabei wurde vergessen und vertuscht, dass die Gemeindevertretung Blankenfelde, in vorausschauender Kenntnis der Folgen des Fluglärms, bereits im Jahr 2000 einstimmig eine notwendige Umsiedlung der Gemeinde beschlossen hat. Dass hier insbesondere die SPD ein übles Spiel gespielt hat, belegt die Tatsache, dass sie den früheren Bürgermeister von Blankenfelde, Bernd Habermann (SPD), praktisch in die politische Verbannung geschickt hat. Es war nämlich Habermann, der Motor dieser Umsiedlungsforderung war.

Im Sinne des noch gültigen Gemeinderatsbeschlusses der vormaligen eigenständigen Gemeinde Blankenfelde fordern nun die BVBB – Ortsgruppe und die „BVBB Wählergemeinschaft“ (BVBB WG) alles zu tun, auch mithilfe von Umsiedlungsprogrammen, um die Bürger vor Gefahren für Gesundheit und Leben durch Tag – und Nachtflugbetrieb zu schützen.

Die vorgesehenen Maßnahmen des passiven Lärmschutzes für die Häuser sind „Verschlimmbesserungen“ einer Situation, die in Wahrheit unverbesserlich ist. Wer diese Maßnahmen beschönigt oder als Lösung bezeichnet, hält Betroffene, die zur Installation solche Maßnahmen gezwungen werden für dumm.

In diesem Zusammenhang fordern wir die örtliche CDU auf, im Sinne ihrer Landesvorsitzenden Dr. Saskia Ludwig tätig zu werden und für eine Lärmrente für die Betroffenen einzutreten, die noch keinen Lärmschutz haben bzw. auch nach BER- Inbetriebnahme noch nicht bekommen, so Horst Berger, stellvertretender Sprecher der Ortsgruppe des BVBB.

Wir wollen, dass den Bürgern ein Angebot zum Aufkauf ihres Wohneigentums gemacht wird, so der Fraktionsvorsitzende der BVBB WG in der Gemeindevertretung, Matthias Stefke, damit sie in der Lage sind, ihren Wohnsitz in eine Region ohne Fluglärm zu verlegen. Mietern die ebenfalls nicht bereit sind unter gesundheitsgefährdendem Lärm zu leben, müssen alle Umzugskosten ersetzt werde.

Sofort muss die Gemeindevertretung nach Wegen suchen, um zu verhindern, dass unwissende Bürger im Gemeindegebiet neu bauen, sich dafür verschulden, um dann 30 Jahre eine Abzahlungslast zu tragen, die in die Wertlosigkeit ihrer Immobilie finanziert wird.

Wenn die Gemeinde hier, nachdem sie zweifellos die Lärmhauptstadt Deutschlands wird, nicht sofort warnend und baurechtlich tätig wird, dann wird sie schuldig an der Vernichtung privaten Eigenkapitals und an der Abzocke für ein praktisch wertlos werdendes Wohnobjekt.

Ganz dramatisch wird die Situation der Kinder. Es ist weder erträglich noch gesundheitsschützend, wenn unsere Kinder unter Bedingungen eines Lebens in Akustikkäfigen in Schulen, Horten oder KITAS unterwiesen werden oder lernen sollen, erklärt die Vorsitzende der BVBB-Ortsgruppe Dagmar Rebel-Cortes. Was für eine Zukunft? Leben in Akustikkäfigen und im Außenbereich mit zunächst 800 Überflügen/Tag, in Höhen zwischen 230 und 350 m, bei nur 5 Stunden Schlaf, wie Platzeck im Planfeststellungsbeschluss verordnet hat. Insbesondere Familien mit Kindern müssen darum vorrangig die Chance bekommen, ihren Wohnsitz adäquat zu verlegen.

Dagmar Rebel-Cortes           Matthias Stefke
Vors. BVBB-OG                     BVBB-WG